Streckenfliegen ist einer der aufregendsten Varianten des Gleitschirmfliegens. Weite Distanzen zu fliegen, dabei die beste Thermik zu nutzen und lautlos durch die Lüfte zu gleiten, ist ein einzigartiges Erlebnis, von dem viele Piloten träumen.
Doch wie kann man im Streckenflug effizient und sicher vorankommen? Wor von Niviuk haben die besten Tipps zusammengestellt, die dir helfen, deine Technik, die Leistung und dein Selbstvertrauen beim Streckenfliegen zu verbessern.
Einer der häufigsten Fehler von XC-Anfängern ist der Start ohne klare Vorstellung davon, was sie mit dem Flug erreichen wollen. Zielgerichtetes Fliegen ermöglicht es dir, deinen persönlichen Fortschritt besser einzuschätzen und aus jeder Erfahrung zu lernen.
Ein definiertes Ziel – wie etwa das Schließen eines FAI-Dreiecks, das Zurücklegen einer bestimmten Distanz oder das Folgen einer bestimmten Route – leitet nicht nur deine Entscheidungen im Flug, sondern hilft dir auch dabei, Konzentration und Motivation aufrechtzuerhalten, wenn die Bedingungen schwierig oder unvorhersehbar werden.
Das Verständnis der Eigenschaften der Thermik und ihrer Beziehung zum Gelände ist eine der wertvollsten Fähigkeiten beim Langstreckenfliegen. Schatten und Wind im Tagesverlauf geben Hinweise darauf, wo die Energie erzeugt werden kann, die dich in der Luft hält.
Du kannst das Gelände zu deinem Vorteil nutzen: Grate, Täler, sonnenzugewandte Hänge und Gebietskenntnisse sind entscheidend, genauso wie die Fähigkeit, unbekanntes Gelände aus der Luft einzuschätzen. Ein guter XC-Pilot liest die Geografie wie eine Karte der Möglichkeiten.
Intuition ist ein wichtiger Verbündeter, kann aber Fähigkeit nicht ersetzen. Die Kunst, die Thermik präzise zu zentrieren, kann zwischen Erreichen der Wolkenbasis und vorzeitiger Landung entscheiden. Und wir alle kennen das, man hat viel Zeit zu reflektieren warum man abgesoffen wenn man zum Ausgangspunkt zurück gehen muß… aber besser so als abgestürzt.
Ein sehr effektives Manöver beim Einfliegen in eine Thermik ist ein kontrollierter Richtungswechsel: Zuerst leicht zur Seite der Thermik ausweichen, um den Rand des Kerns zu identifizieren, dann in die entgegengesetzte Richtung einkreisen und dabei einen kleinen Schwung erzeugen, ähnlich einem Mini-Wingover. Dies gibt dem Flügel Energie und sorgt für einen stabileren Einstieg in den Aufwind.
Beim XC Fliegen sind Einstellung und Geduld genauso wichtig wie die Technik. Nicht jeder Tag bringt lange Flüge, aber man kann aus jedem Flug lernen und sich verbessern. Der Wunsch, schneller zu fliegen oder anderen Piloten voraus zu sein, kann zu Fehlern führen.
Es mag verlockend erscheinen, eine schwache Thermik zu verlassen, nur um weiter vorwärtszukommen, aber ein paar zusätzliche Meter Höhengewinn verschaffen neue Optionen, mehr Sicherheit und bessere Entscheidungsmöglichkeiten.
Jeder lange Flug bringt unangenehme Momente mit sich: Turbulenzen, Wind oder unterbrochene Thermik. Solange sie nicht gefährlich sind, können Ruhe und das Setzen kleiner, erreichbarer Ziele – wie zum Beispiel ein paar Meter mehr zu steigen oder ein paar Minuten länger durchzuhalten – helfen, schwierige Phasen zu überstehen und zuversichtlich weiterzumachen.
Ein gutes Geschwindigkeitsmanagement ist entscheidend. Zu langsames Fliegen kann wertvolle Zeit kosten, zu schnelles Fliegen hingegen kann Höhe kosten, die du später brauchst. Die richtige Balance zu finden ist entscheidend, um jede Gleitphase optimal zu nutzen.
Ein sehr nützliches Hilfsmittel ist die Analyse der Gleitzahl auf deinem Fluginstrument: Sie zeigt dir, wie viel horizontale Distanz du pro Meter Sinken zurücklegst. Da sich dieser Wert je nach Bedingungen ständig ändert, ist es am besten, ihn einige Sekunden lang zu beobachten und im Kopf einen Durchschnitt zu bilden, um die optimale Fluggeschwindigkeit zu ermitteln.
Durch Anpassen der Beschleunigung und Beobachten der Änderungen deines Gleitens kannst du die Effizienz bei Talquerungen verbessern, insbesondere wenn du mit Hochleistungsflügeln wie unserem Peak oder Artik fliegst.
Du wirst als Pilot bessere Fortschritte machen, wenn du deine Flüge unmittelbar nach der Landung analysierst. Tools wie XCTrack, XContest oder FlySight ermöglichen es dir, deine Strecke nachzuvollziehen, Fehler zu identifizieren und zu verstehen, warum du in entscheidenden Momenten bestimmte Entscheidungen getroffen hast. Der Austausch mit anderen Piloten kann dir außerdem neue Perspektiven und wertvolle Anregungen bieten.
Obwohl Gleitschirmfliegen ein Einzelsport ist, verbessert man sich schneller, wenn man teilt. Sich mit erfahreneren Piloten über seine Flüge zu unterhalten, Ratschläge zu erhalten oder einfach nur Eindrücke auszutauschen, hilft dir, dich weiterzuentwickeln. Du kannst auch Kurse besuchen, die sich auf Themen wie Geländeanalyse oder Meteorologie konzentrieren.
Wer systematisch das Fliegen in der Nähe von Wolken vermeidet, verpasst möglicherweise wertvolle Gelegenheiten. Oftmals bieten sie guten Auftrieb oder ermöglichen ein sanftes Dahincruisen. Der Schlüssel liegt nicht darin, Wolken zu meiden, sondern mit Bedacht zu nutzen.
Wenn du dich einer Wolke näherst, habe immer einen Plan im Kopf, wie du weg kommst: Suche dir einen Bereich mit klarem Himmel, in den du dich begeben kannst, wenn du in einen Bereich mit zu starkem Aufwind oder eingeschränkter Sicht gerätst.
Stundenlanges Fliegen ist anstrengend und kommt nicht von selbst. Ausdauer baut sich mit der Zeit auf und erfordert sowohl körperliche als auch geistige Vorbereitung. Die Kontrolle der Atmung in angespannten Momenten, beispielsweise wenn man tief ist oder bei schwacher Thermik, hilft, die Konzentration aufrechtzuerhalten.
Regelmäßiges Essen und Trinken während des Fluges ist ebenfalls wichtig. Immer Snacks dabei zu haben und ein Trinksystem zu verwenden, erhöht dieKonzentration, sorgt für gute Stimmung und kann deinen Flugdauer erheblich verlängern.
Um gute Fortschritte zu erzielen, ist eine Ausrüstung, die zu dir passt, essentiell. Wähle eine Ausrüstung, die dir ein sicheres und angenehmes Gefühl in der Luft vermittelt. Wähle den Schirm und das Gurtzeug mit Bedacht, das Setup soll dich unterstützen beim Fliegen die besten Entscheidungen zu treffen.
Wenn du gerade erst mit XC anfängst, bieten Modelle wie der Hook 6/Hook 6 P oder der Hiko/Hiko P die ideale Balance zwischen Leistung, Sicherheit und einfacher Handhabung. Perfekt kombinierbar mit dem Konvers 3 (einem offenen Gurtzeug mit Sitzbrett) oder dem Hawk (dein erstes Pod-Gurtzeug).
Wenn du schon die ersten Streckenkilometer mit Leichtigkeit bewältigt hast und dich weiterentwickeln magst, ist der Ikuma 3/Ikuma 3 P der ideale Schirm für dich. Für fortgeschrittene Piloten bieten wir Optionen wie den Artik R 2 und den Artik 7 P. Und für erfahrene Piloten bieten der Peak 6 oder der Klimber 3 P überlegene Leistung und beste Gleiteffizienz – perfekt für lange Strecken und anspruchsvolle Bedingungen.
Ebenso wichtig ist ein gutes Gurtzeug. Ein Pod-Modell wie der Arrow oder Arrow P verbessert nicht nur die Aerodynamik, sondern bietet auch Komfort und Stabilität – zwei Schlüsselfaktoren für lange Flüge.
WAS SUCHST DU?