Das “X3-Projekt” wurde von Jaime Bonet ins Leben gerufen, um das erste Motorrad zu entwickeln, das sich durch drei Elemente bewegen kann: Land, Wasser und Luft. „Ich habe den Prototyp X3 genannt, da er auf drei verschiedene Arten verwendet werden kann“, erklärt er. Jaime Bonet ist Linienpilot, Motorrad-Enthusiast und Paramotor-Pilot und entwickelte ein Motorrad, das sich in allen drei Elementen fortbewegen kann.
Er startet mit seinem Niviuk Takoo 5 in Größe 42 mit einem Paramotor und fliegt dann mit seinem Kawasaki Motorrad, an das er ein Naish Windsurf-Board montiert hat. Nach einem einzigartigen Flug landet er, löst sich vom Schirm und Motor und fährt mit seinem Dirt Bike durch die Gegend. Sobald er den Strand erreicht, surft Jaime mit seinem amphiben Bike mit Leichtigkeit über die Wellen des Mittelmeers.
Er erzählt: “Es war wirklich sehr aufregend als ich das erste Mal damit geflogen bin und realisiert habe, dass das Projekt Realität wurde und auch wirklich funktioniert. Ich habe das Adrenalin von der ersten Sekunde an gespürt.“ Das Ergebnis hat er durch seine Hartnäckigkeit erlangt: „Du musst an dich selbst glauben. Das ist der einzige Weg, damit deine Träume in Erfüllung gehen, während für andere Leute nur das Ziel bleibt: mit einem Motorrad zu fliegen, damit zu fahren und den Ozean damit zu überqueren. Und dabei die erste Person auf diesem Planeten zu sein, die all das auf zwei Rädern gemacht hat, macht mich besonders stolz.“ In jeder Hinsicht ein einzigartiges „Amazing Adventure“.
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Erste Schritte – Land und Wasser
„Die ursprüngliche Idee, ein hybrides Gerät aus Motorrad und Windsurf-Brett kam mir in 2014 als ich in Vietnam gearbeitet habe“, sagt Jaime. Danach erschienen ähnliche Modelle, die mit Marken wie Red Bull in Verbindung standen, weshalb er das Projekt vorrübergehend wieder auf Eis legte. „Über die Jahre habe ich allerdings festgestellt, dass sich diese Modelle nicht weiter entwickeln und ein bisschen stagnieren, also entschied ich mich, meinem Instinkt zu folgen. Wenn ich eine klare Idee habe und ich weiß, dass ich sie erreichen kann, mache ich normalerweise alles, um sie in die Tat umzusetzen. Ich möchte in meinem Leben nichts unversucht lassen. Ich habe damit angefangen, Leute nach Materialien zu fragen und tunte das Bike mit Sachen, die ich noch in meiner eigenen Garage hatte. Einige meiner Freunde halfen mir und wir haben in ihren Werkstätten gearbeitet.
Es befriedigt mich umso mehr, dass ich das komplette Projekt unabhängig und ohne Support von größeren, etablierten Marken bewältigt habe. Das ist normalerweise sehr schwierig und ich bin sehr stolz auf mich, es alleine geschafft zu haben“, betont Jaime.
Zu diesem Zeitpunkt surfte das Motorrad nur. „Mein anfänglicher Gedanke war ein neues und sehr praktisches Konzept, ein Bike, das auch auf dem Wasser fahren konnte, zu entwickeln. So, dass jeder Motocross-Fahrer meine Erfindung einfach an seine Situation und Ressourcen anpassen kann“. Das Surfen mit dem Bike wurde erst durch sein eigenes Auftriebssystem möglich. Hierfür verwendete er ein Windsurfboard, welches er noch daheim hatte und ein in Hälften geschnittenes Bodyboard, wodurch ein Notfallsystem entsteht, bei dem er, falls das Bike auf dem Wasser stoppt, weiter treibt ohne zu kentern. Es funktioniert mit Umlenkrollen, die die Hinterachse leicht unter Wasser bringt um den Schwerpunkt nach weiter unten zu verlagern. Gemeinsam mit einem Freund, der Elektroniker ist, hat er das benzinbetriebene Motorrad in ein elektronisches umgewandelt. Das reduziert das Gewicht und vermeidet die Verschmutzung des Meers durch Öl und Benzin im Falle eines Lecks.
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Die Flucht ergreifen…
Er traf sich mit einem Agenten, um zu sehen, was er von seinem Projekt hält. An diesem Punkt fühlte er, dass es noch nicht fertig ist und noch etwas fehlte. In 2021 beschäftigte er sich etwas intensiver mit dieser Angelegenheit und entschied sich, das Fliegen noch dazu zu nehmen. „Als ich die ursprüngliche Idee hatte, bin ich noch gar nicht mit dem Paramotor geflogen und hatte auch gar keinen Bezug dazu. Aber letztes Jahr beschloss ich, dass das Motorrad auch fliegen sollte und im Dezember konnte ich das Projekt dann fertig stellen und hatte dabei alle Extremsportarten, die ich gerne mache, miteinander vereint“ sagt er.
Er nahm seinen Takoo 5, einen PAP Paramotor mit einem Vitorazzi Monster 185 cc Motor und fing an zu arbeiten. „Während das Dirtbike in einem Olivenbaum hing, habe ich einige Zentrierungs- und Gewichtsberechnungen durchgeführt und spezielle Teile entworfen, um ihm mehr Stabilität zu verleihen. Ich bin sogar auf das hängende Bike raufgeklettert und habe den Paramotor angemacht und beschleunigt, während ich drauf gesessen bin, um zu sehen wie er sich verhält und um es während dem Flug korrigieren zu können. Das Gesamtgewicht liegt bei genau 213 kg, ich kann auf maximal 200 Meter hoch steigen und ein Flug dauert normalerweise ca. 30 Minuten“, erzählt Jaime.
„Es waren sehr praktische und grundlegende Berechnungen. Ich will nicht sagen einfach, denn das waren sie nicht, aber es war meine Art, sie zu lösen. Ich habe mich mehr darauf verlassen, was ich in der Realität während den Tests gesehen habe als auf Berechnungen. Das war schon immer meine Philosophie und meine Art, Dinge zu tun. Grundsätzlich benutze ich keinen Computer um Dinge zu entwerfen. Normalerweise verwende ich einfache Zeichnungen oder Skizzen und arbeite sie in meinem Kopf aus. Letztendlich funktioniert meistens das, was ich mir in meinem Kopf vorstelle, auch sehr ähnlich in der Realität.
Jaime führte drei Testflüge durch, die er mit zwei 360° Kameras filmte. So konnte er Fehler aus allen Perspektiven genau analysieren und beheben. „Dennoch gab es einige Rückschläge, zum Beispiel als ich mir beim Starten zwei Propeller gebrochen habe. Ich war immer gut gesichert und mir ist auch nichts passiert, aber es gab manche Momente, wo ich überlegt habe, aufzugeben.“ Er erklärt, dass der Start auf jeden Fall der komplizierteste Teil ist: „Ich lenke das Bike mit meinen Füßen, wobei ich aber die Instabilität des Bikes in einem Meter Höhe berücksichtigen muss und währenddessen einen 42 Quadratmeter großen Schirm aufziehen muss. Dazu kommen noch die 40 kg des Paramotors auf meinem Rücken, wodurch man sehr leicht umkippt. Ich habe zwar Stützräder an das Bike gebaut, was das Starten etwas erleichtert, aber es war immer noch schwer. Sobald ich es aber geschafft hatte, zu starten, habe ich alles unter Kontrolle. Im Flug ist es wirklich sehr stabil und Landen ist auch einfach“.
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Auf der Jagd nach drei Weltrekorden
Jaime glaubt, er könne drei neue Weltrekorde aufstellen: zwei in Bezug auf Motorradfahren auf dem Meer und einen bezüglich des Fliegens. „Wenn ich wollte, könnte ich alle drei Rekorde heute noch brechen, sie bergen jedoch ein Risiko und erfordern weitere Tests und ein höheres Budget. Ich warte auf den richtigen Moment. Ich habe sehr klare Ideen für weitere, deutlich extremere Projekte auf einem anderen Level, für den Fall, dass Sponsoren auf mich zukommen.“
Jaime Bonet verkündet aufgeregt: “Ich habe davon geträumt, Ich habe es entworfen, Ich habe es gebaut und ich habe es selbst gesteuert. Das Level, auf dem ich Extremsportarten ausübe ist sehr hoch, und wenn es eines gibt, was ich immer gemacht habe, dann war es, meine Ziele immer zu erreichen. Ich wusste von Anfang an, dass ich im Entwicklungsprozess alleine sein werde, aber ich habe mich dazu entschieden, den Prototypen zu entwickeln und darauf zu hoffen, Vertrauen und Aufmerksamkeit von großen Marken zu bekommen um meine nächsten Projekte realisieren zu können. Im Moment peile ich an, die drei Weltrekorde aufzustellen und meinen X3 weiterentwickeln zu können“.
Sehen Sie, wie er das erreicht:
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